Wie stärkt man das Selbstbewusstsein?

Kennen Sie die Situationen, in denen Sie sich leicht verunsichern lassen – sei es beruflich oder privat? Fühlen Sie sich dann ungenügend und suchen die Schuld bei sich? Dann sollten Sie Ihr Selbstbewusstsein stärken, um künftig solchen Situationen gelassen entgegnen zu können. Es ist ein langer Weg zu einem starken Selbstbewusstsein, der viel Durchhaltevermögen und Kraft erfordert.

Selbstbewusstsein – Warum es manchmal fehlt

Kein Mensch wird mit einem mangelnden oder keinen Selbstwertgefühl geboren. Sie werden erst später zu dem gemacht, was sie dann sind. Menschen mit einem mangelnden Selbstbewusstsein haben bereits in frühster Kindheit schlechte Erfahrungen gemacht. Sei es durch ständige, falsche Kritik, Hänseleien durch Mitschüler oder Nachbarn oder durch die Eltern. Nicht selten haben diese Menschen Sätze wie “Du hast zwei linke Hände.”, “Alles muss man dir drei Mal erklären.” oder “Du lässt Wasser anbrennen.” zu hören bekommen. Oft stammen diese Menschen aus Elternhäusern, in denen das Gefühl vermittelt wurde, nicht liebenswert oder “richtig” zu sein.

Diese ständige Kritik lässt sich irgendwann als kleine Stimme im Kopf nieder und kommt immer dann zum Vorschein, wenn das Gefühl auftaucht, etwas falsch gemacht zu haben und greift das Selbstwertgefühl recht erfolgreich an. Solange diese Stimme im Kopf vorhanden ist, bleibt das Selbstwertgefühl am Boden und lähmt künftige Entscheidungen.

Die Stimme zum Schweigen bringen

Diese Stimme zum Schweigen zu bringen, ist nicht einfach und erfordert viel Selbstdisziplin. Zuerst müssen Sie erkennen, dass das Kind von damals nicht mehr existiert. Dass die Menschen, die unberechtigt Kritik geübt oder gehänselt haben, keine Rolle mehr in Ihrem Leben spielen. Sie sind Ihren Weg gegangen – trotz der vermeintlichen Makel, die Ihr früheres Selbst bestimmt hat. Wenn Sie das verinnerlicht haben, steht Ihrer Entwicklung zu einem stärkeren Selbstbewusstsein nichts mehr im Wege.

Tipps zur Stärkung des Selbstbewusstseins

1. Tun Sie sich jeden Tag etwas Gutes.

Stellen Sie sich vor den Spiegel und sagen “Ich bin liebenswert.”. Lächeln Sie dabei und wiederholen Sie das, so oft Sie möchten. Anfangs werden Sie das Gefühl haben, dass Sie spinnen und das alles nichts bringt. Das ist normal. Das negative Bild – geprägt durch Jahre voller Selbstzweifel – sitzt übermächtig im Gedächtnis und wird erst nach und nach durch das positive Bild verdrängt.

Tipp: Schaffen Sie sich bewusst ein neues, positives Bild von sich selbst. Irgendwann glauben Sie selbst daran und “vergessen” die bösen Stimmen vergangener Jahre. Das menschliche Gehirn ist so ausgelegt, das zu glauben, was es oft genug gehört hat.

2. Schauen Sie auf sich selbst.

Was können Sie gut? Worin liegen Ihre Stärken? Sind Sie beruflich erfolgreich, weil Sie vielleicht gut schreiben oder erklären können? Vielleicht können Sie gut zuhören und werden dafür von Ihren Mitmenschen gemocht. Machen Sie sich das bewusst und halten Sie sich das immer dann vor Augen, wenn die “negative” Stimme wieder lauter wird.

Tipp: Vergessen Sie nicht, was Sie gut können. Halten Sie sich das vor Augen, wenn Sie wieder das Gefühl haben, etwas nicht oder gar nicht zu können. Sie werden merken, dass Sie automatisch stärker werden.

3. Erstellen Sie eine Liste

Erstellen Sie eine Liste mit allen vermeintlich schlechten Eigenschaften. Sind Sie vielleicht launisch? Brauchen Sie etwas mehr Zeit für sich, als Andere? Sind Sie vielleicht eifersüchtig? Das sind andere Menschen auch.

Nehmen Sie sich Eigenschaft für Eigenschaft vor und sagen Sie sich bei jeder Eigenschaft, dass Sie auch nur ein Mensch sind, der genau wie jeder Andere auch seine Stärken und Schwächen hat.

Tipp: Lassen Sie Ihre Schwächen nicht die Oberhand gewinnen. Sagen Sie sich vielmehr, dass Schwächen menschlich und kein Maßstab für Ihren Wert sind.

4. Lernen Sie, Nein zu sagen

Menschen mit einem geringen Selbstbewusstsein sind selten in der Lage, sich durchzusetzen. Sie sagen selten Nein und können Ihre Wünsche nicht äußern. Lernen Sie, Nein zu sagen. Machen Sie sich Situationen bewusst, in denen Sie sich in die Enge gedrängt fühlen. Wehren Sie sich bewusst und sagen Sie Nein – auch, wenn Sie hinterher ein schlechtes Gewissen haben. Vergessen Sie nicht, wie oft andere Menschen zu Ihnen Nein gesagt haben, ohne über Ihre Gefühle nachzudenken.

Tipp: Ein Nein macht manchmal glücklicher, als ein erzwungenes Ja. Lernen Sie, Nein zu sagen. Sie werden bemerken, dass Sie eine gesunde Verhaltensweise in Bezug auf Ablehnung und Zustimmung entwickeln und glücklicher werden.

5. Verändern Sie Ihre Körpersprache!

Ist Ihnen mal aufgefallen, dass Opfer von Verbrechen typische Verhaltensweisen aufweisen? Sie wirken oft unsicher, unterwürfig und unsicher. So wirken Sie auch auf andere. Durch Ihr mangelndes Selbstbewusstsein vermitteln Sie Ihren Mitmenschen den Eindruck, mit Ihnen machen zu können, was sie wollen. Ein Kreislauf! Je unsicherer Sie auf Ihre Mitmenschen wirken, umso häufiger erleben Sie Situationen, die Sie weiter verunsichern. Als Folge davon sinkt Ihr Selbstwertgefühl noch mehr, als vorher.

Tipp: Gehen Sie bewusst aufrecht. Schauen Sie Ihren Mitmenschen ins Gesicht. Weichen Sie Blicken nicht aus. So schwer der Anfang auch sein mag: Nach einiger Zeit verinnerlichen Sie diese Verhaltensweise.

6. Lernen Sie, nichts auf die Meinung anderer zu geben.

Viele Menschen mit einem mangelnden Selbstbewusstsein sind ständig darauf bedacht, allen Mitmenschen alles recht zu machen. Dabei verlieren Sie sich selbst, fühlen sich ungenügend und schwach.

Tipp: Sie sind ein Individuum und Sie sind erwachsen. Sie sind bisher erfolgreich Ihren Weg gegangen – mit oder ohne Dornen. Es kann Ihnen egal sein, was Andere von Ihnen halten. Diese Menschen leben nicht Ihr Leben und es hat sie auch nicht zu interessieren, wie Sie Ihres leben. Gehen Sie weiter Ihren Weg, werden Sie sich Ihres Wesen bewusst und lassen Sie keine Menschen in Ihr Leben, die Ihnen nicht gut tun.

Vergessen Sie nicht: Sie leben nur einmal. Das Leben ist zu kurz, um es sich durch ein mangelndes Selbstbewusstsein zu verderben.