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Schon gewusst, dass jede 10. Frau in Süddeutschland an einer Schilddrüsenunterfunktion leidet? Jodmangel die Ursache für Schilddrüsenunterfunktion und Kropfbildung sein kann? Fucus die Aktivität der Schilddrüse und die Kropfbildung in höherem Maße als andere Jodpräparate beeinflussen kann?
Auftreten von Schilddrüsenerkrankungen
Obwohl es sich bei der Schilddrüse um ein recht kleines Organ handelt, spielt sie eine zentrale Rolle bei der Regulierung der im Körper ablaufenden Stoffwechselprozesse. Nimmt man eine Fehlfunktion daher in Kauf, können andere Organe dadurch in Mittleidenschaft gezogen werden.
Besonders in Süddeutschland sind Kropfbildung und Schilddrüsenunterfunktion verbreitet. Hier ist die Anzahl der Erkrankten fast doppelt so hoch, wie in den restlichen Teilen Deutschlands. Grund für die ungleiche Verteilung ist vor allem der geringere Fischkonsum in südlichen Gefilden. Durch den hohen Jodgehalt wirkt sich der regelmäßige Verzehr von Fisch positiv auf die Hormonproduktion aus. Um den Jodmangel auszugleichen, wird u.a. dem Speisesalz Jod zugeführt. Die künstliche Zugabe von Jod hat aber leider auch ihre Schattenseite, denn durch den ansteigenden Salzkonsum führt dazu, dass einige Menschen Jodallergien entwickeln.
Ein Gefälle an Schilddrüsenerkrankungen ist nicht nur regional zu beobachten, sondern es gibt auch zwischen den Geschlechtern eine ungleiche Verteilung an Schilddrüsenpatienten. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Besonders anfällig sind sie, wenn sie gerade eine Hormonumstellung durchmachen, was in der Pubertät, nach einer Geburt und während der Wechseljahre der Fall ist.
Welche Aufgabe hat die Schilddrüse?
Die Aufgabe der Schilddrüse besteht hauptsächlich in der Speicherung von Jod und der Regulierung der Hormone. Hier werden die Hormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) produziert. Wird die Produktion dieser Hormone runtergefahren, führt dies zu einer Verlangsamung des Stoffwechsels. Es können Symptome wie unerklärliche Gewichtszunahme, wiederkehrende Erschöpfungszustände, Verstopfung, Haarausfall und Kropfbildung (Struma) auftreten. Diese Warnhinweise des Körpers sollten keinesfalls ignoriert werden. Für die Diagnostik sollte ein Schilddrüsenspezialist aufgesucht werden.
Wird der Verdacht auf eine Unterfunktion bestätigt, gilt es gemeinsam mit dem Arzt eine geeignete Therapie zu finden. Je nach Schweregrad gibt es unterschiedliche Ansätze. Diese reichen von der Gabe homöopathischer Mittel, über die Einnahme von Hormon-Präparaten bis hin zu operativen Eingriffen.
In leichten Fällen kann die Schilddrüsenunterfunktion auch durch naturheilkundliche Maßnahmen ausgeglichen werden.
Natürliche Behandlungsmethode – Fucus
In wissenschaftlichen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass Fucus die Funktion der Schilddrüse regulieren kann und so als natürliches Präparat zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt werden kann.
Fucus ist eine Braunalge, die in den Meeren der nördlich gemäßigten Breiten wächst und an fast allen Küsten Europas vorkommt. Sie ist auch unter dem Namen Blasentang bekannt. Es handelt sich dabei um eine reich verzweigte, ca. 1 m lange Thalluspflanze. Für medizinische Zwecke wird der gereinigte und getrocknete Thallus der Pflanze verwendet. Er enthält neben einer geballten Ladung Jod auch Vitamin C, Beta-Carotin, Zucker und Xanthophyll. Bei vollkommen getrocknetem Fucus beträgt die Jodkonzentration ca. 2,8%. Das ist im Vergleich zu anderen jodhaltigen Pflanzen enorm viel.
Aufgrund des hohen Jodgehaltes kann Fucus die Aktivität der Schilddrüse gegenüber anderen Jodpräparaten deutlich steigern. Der Blasentang wirkt anregend auf den Körper und steigert durch die regelmäßige Einnahme den körpereigenen Grundumsatz. Aus diesem Grund wird er nicht nur bei Jodmangelerscheinungen und Kropfbildung, sondern auch zur Gewichtsreduktion bei Übergewichtigen angewendet.
Fucus kann aber nicht nur zur Wiederherstellung der normalen Schilddrüsenfunktion beitragen, er soll auch helfen, die Kropfbildung zu reduzieren. So wird er zur Behandlung von verhärtetem Kropf- und Drüsengewebe verwendet. Laut dem Lehrbuch „Gerhard Madaus; Biologische Heilmittel; 1938“ wurde Fucus schon im 17. Jahrhundert zur Kropfbehandlung genutzt.
Fucus nicht willkürlich verwenden
Obwohl sich Fucus bei Schilddrüsenproblemen als wirksames Heilmittel erwiesen hat, sollte man Abstand vor einer Selbstmedikation nehmen. Die Einnahme sollte niemals ohne medizinische Anleitung eingenommen werden und niemals ohne bestehende Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion, da der hohe Jodgehalt bei gesunden Menschen erst zu Schilddrüsenproblemen führen kann (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10092431).
Des Weiteren sollte man darauf achten, ausschließlich aufbereitete Produkte zu verwenden. Der Jodgehalt der Algen kann nämlich je nach Standort und Jahreszeit schwanken. Im Sommer ist der Jodgehalt deutlich höher als in kälteren Monaten. Außerdem können in nicht aufbereiteten Fucus-Produkten Schadstoffe enthalten sein. Dazu zählen vor allem Schwermetalle wie Blei, Arsen und Cadmium. In aufbereiteten Produkten ist nicht von Schadstoffanteilen auszugehen, weshalb man immer auf standardisierte Verabreichungen zurückgreifen sollte.
Sascha Krüger ist freischaffender Redakteur für die Themenbereiche Gesundheit und Medizin. Hauptberuflich ist er Physiotherapeut und schreibt nebenher leidenschaftlich gern über medizinische Themen. Zu seinen Kunden zählen seriöse Gesundheits- und Medizinportale sowie auch Onlinemagazine, wie auch gesundheitslust.info.