Vorsorgeuntersuchung der Augen beim Augenarzt

Wann waren Sie zuletzt beim Augenarzt? Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten sind wichtig, sie erhöhen die Heilungschancen. In den letzten Jahren wurde vor allem auf die Darmkrebsvorsorge aufmerksam gemacht, nicht zuletzt durch Werbespots von Stars im TV. Die gesetzlichen Krankenkassen empfehlen Vorsorgeuntersuchungen  für viele Krankheiten, hauptsächlich  Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs. Die Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt zählt leider noch nicht zum Standard, dabei ist sie genauso wichtig, möchte man seine Sehkraft bis ins hohe Alter erhalten.

Warum zum Augenarzt?

Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, wie es wäre, nichts mehr sehen zu können. Menschen mit diesem schweren Schicksal würden alles dafür tun, Ihr Augenlicht wiederzuerlangen. Zwei Krankheiten sind hierzulande die Hauptursache für Erblindungen. Einmal ist es der Grüne Star, das sogenannte “Glaukom”. Diese Krankheit gilt als besonders tückisch, da man nichts bemerkt, auch wenn die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist.  Erst in einem sehr späten Stadium treten blinde Flecken auf. Dann ist der Sehnerv bereits geschädigt und kann nicht mehr repariert werden. Das Glaukom entsteht meist durch einen erhöhten Druck im Augapfel. Dadurch wird die Blutversorgung und Ernährung der empfindlichen Nervenzellen gestört.

Die zweite Augenkrankheit ist die altersbedingte Makuladegeneration. Ab einem Alter von 65 Jahren tritt diese Krankheit sehr häufig auf, Sehzellen in der Netzhautmitte sterben ab. Beide Krankheiten lassen sich bei einer frühzeitigen Diagnose gut behandeln und ein Erblinden kann verhindern werden.

Daneben können durch die Vorsorgeuntersuchung natürlich auch weitere, “harmlosere” Augenkrankheiten festgestellt und entsprechend gehandelt werden. Grauer Star, Alterssichtigkeit oder die Netzhautablösung sind die häufigsten.

Ab wann ist Vorsorge sinnvoll?

Vorsorge ist schon für die Kleinsten ratsam. Damit sich das Auge gesund entwickelt, ist es wichtig, dass eventuelle Sehstörungen bereits im Kindesalter bemerkt und behandelt werden. Dafür bieten Augenärzte sogenannte “Sehschulen” zur frühzeitigen Feststellung und Behandlung von Augenkrankheiten an.
Die Früherkennung eines Glaukoms ist besonders entscheidend. Daher sollte man sich ab dem 40. Lebensjahr alle zwei bis fünf Jahre vom Augenarzt untersuchen lassen. Menschen mit einem erhöhten Risikofaktor, etwa Menschen, die stark kurzsichtig sind, deren nahe Verwandte bereits erkrankt sind, Diabetiker, Menschen mit Durchblutungsstörungen oder größeren Verletzungen am Auge, sollten jährlich zum Check gehen. Dabei wird der Augeninnendruck gemessen und der  Zustand des Sehnervenkopfes geprüft. Bei Auffälligkeiten werden weitere präzise Vermessungen, zum Beispiel mithilfe des “Heidelberger Retinatomographen” vorgenommen.

Ab einem Alter von 60 Jahren wird eine regelmäßige Makulavorsorge empfohlen. Hier wird die Netzhaut mithilfe einer Lupe untersucht. Leider werden die Kosten dafür nicht von den Kassen übernommen. Aber Kosten von zirka 20 bis 50 Euro sind eine sinnvolle Investition in die eigene Gesundheit.

Was kann man sonst noch tun?

Wie bei so vielen Krankheiten spielt eine gesunde Lebensweise eine grosse Rolle bei der Vorbeugung. Beim Glaukom geht es hauptsächlich darum, den Augeninnendruck niedrig zu halten. Vermeidung eines hohen Blutzuckerspiegels, der Genuss von hauptsächlich dunkelgrünem Gemüse, Heidelbeeren und regelmäßiger Sport helfen dabei. Für die altersbedingte Makuladegeneration zählen neben genetischer Veranlagung Rauchen, Belastung der Augen durch UV-Strahlen und Bluthochdruck zu den Hauptrisikofaktoren.