Was ist Gicht und wie macht es sich bemerkbar?

Die Gicht ist eigentlich eine harmlose Krankheit, allerdings nur, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Denn sonst kann sie zur Gelenkuntüchtigkeit führen.

Gicht ist eine Erkrankung des Stoffwechsels, bei der der Körper im Blut zu viel Harnsäure hat. Dies kann erblich verursacht sein, aber auch durch andere Krankheiten hervorgerufen werden, wie zum Beispiel der Nieren. Die Kristalle der Harnsäure lagern sich in den Gelenken ab und verursachen dort eine Entzündung. Die Wissenschaft hat festgestellt, dass die Gicht eine Art „Wohlstandserkrankung“ ist, die in Ländern mit niedrigerem Lebensstandard weit seltener auftritt als hierzulande.

Was passiert im Körper?

Der Körper kann die Harnsäure nicht ausscheiden, weshalb sich eine zu hohe Konzentration davon bildet. Die Folge ist eine Ablagerung in den Gelenken, den Schleimbeuteln und Sehnen. Begünstigt wird dies von purinreichen Lebensmitteln wie Fleisch und Alkohol.

Die Symptome für Gicht

Akute Gichtanfälle werden von chronischer Gicht unterschieden. Die meisten Menschen, die betroffen sind, werden von einem akuten Gichtanfall überrascht, der oft die Reaktion auf einen erhöhten Fleisch- oder Alkoholkonsum ist. Dabei schwillt ein Gelenk an – oft ist es der große Zeh – , wird rot und schmerzt bei jeder Berührung. Selbst ohne Behandlung vergeht ein solcher Gichtanfall nach spätestens acht Tagen wieder. Der nächste Anfall kann erst Monate oder Jahre später auftreten. Der Verlauf der Gicht wird in vier Phasen eingeteilt: zuerst gibt es keine Symptome, das ist die asymptomatische Phase. Dann folgt die akute Phase mit den genannten Problemen. Schließlich folgt Phase 3, die interkritische Phase, die die Zeit zwischen zwei Anfällen beschreibt. Diese verläuft ohne Beschwerden und kann Jahre andauern. Phase 4 wäre die chronische Gicht.

Behandlung von Gicht

Da der Gichtanfall auch von allein wieder vergeht, könnte man meinen, auf eine Behandlung verzichten zu können. Doch dann kann ein chronischer Krankheitsverlauf die Folge sein. In einem solchen Fall bleiben die Schmerzen bestehen und die Gelenke verändern sich, bis sie schließlich ihren Dienst nicht mehr tun können. Die Ablagerungen werden dann so enorm, dass sich die sogenannten Gichtknoten bilden, die etwa einen Zentimeter groß werden. Doch ein solcher chronischer Verlauf tritt äußerst selten auf.

Die Diagnose von Gicht

Ein erfahrener Arzt wird den Gichtanfall schnell diagnostizieren. Haben sich die plötzlichen Schmerzen innerhalb von wenigen Stunden akut verschlimmert, erhärtet sich der Verdacht auf einen Gichtanfall. Dann wird Blut abgenommen und der Harnsäurespiegel gemessen. Ist dieser hoch und auch weit höher als der Harnsäurespiegel im Urin, liegt Gicht vor.

Die Therapie

Das Bestreben der Behandlung ist es, dass der Harnsäurespiegel gesenkt wird. Auch die Schmerzen werden behandelt. Dafür gibt man kortisolfreie Antirheumatika oder ähnliche Medikamente, die die Schmerzen zunächst lindern. Damit sich kein erneuter Anfall einstellt, sollte der Patient auf purinhaltige Lebensmittel verzichten und einen Diätplan vom Arzt einhalten. Auch werden Medikamente verabreicht.