Eukalyptusöl – die natürliche Erkältungsmedizin

Viele Menschen setzen den kräftig riechenden Duft des Eukalyptus mit dem Inbegriff von Erkältungsmedizin gleich. Das ätherische Eukalyptusöl entsteht nach einem Destillationsverfahren aus den Blättern von Eukalyptusbäumen. Die Bäume wachsen äußerst schnell und liefern eine gute Holzqualität. Ihre ursprüngliche Heimat liegt in den subtropischen Regionen von Tasmanien und Australien. Aufgrund des raschen Wachstums und des beliebten Holzes bauen Menschen inzwischen weltweit Eukalyptusbäume an, gerne auch in Südeuropa.

Ein warmes Klima ist für Eukalyptusbäume wichtig. Die Bäume erreichen eine Höhe von bis zu sechzig Metern. Ihre Rinde ist silbrig. Junge Eukalyptusbäume tragen eiförmige Blätter von blau-grünlicher Farbe. Die Blätter älterer Bäume sind dick und ledrig. Sie werden bis zu zwanzig Zentimeter lang. Die auffälligste Eigenschaft der Blätter ist, dass sie senkrecht vom Baum herab hängen. Eukalyptusbäume bilden kurzstielige Blüten. Es gedeihen Früchte, die flach, kugelförmig und gerippt aussehen können.

Der Eukalytusbaum – Australiens bekanntester medizinischer Baum

Das ätherische Öl des Eukalyptusbaumes ist Inhaltsstoff in unzähligen Erkältungsmitteln. Es kommt unter anderem in Inhalationssalben, Einreibebalsamen und Badezusätzen vor.

Weil fast jedes Kind den charakteristischen Duft kennt, ist der Eukalyptusbaum die populärste Heilpflanze Australiens. Eukalyptusöl eignet sich vorrangig zur äußeren Anwendung. Eukalyptusessenzen können jedoch gleichermaßen von innen die Gesundheit fördern, beispielsweise als Tee oder Hustenbonbon.

Eukalyptusbäume gehören in die Familie der Myrtengewächse. Der botanische Name lautet Eucalyptus globulus. Das ätherische Eukalyptusöl, das aus den Blättern des Baumes stammt, kann zähe Verschleimungen der Atemwege und Bronchien lösen. Daher ist das Öl ein bewährtes Naturheilmittel bei Husten und Schnupfen. Andere Pflanzen, die ähnliche Eigenschaften wie Eukalyptus haben und dessen Wirksamkeit verstärken können sind:

  • Echter Thymian
  • Latschenkiefer
  • Pfefferminze
  • Rosmarin
  • Teebaumöl

Der australische Busch, in dem Eukalyptusbäume gedeihen, ist eine karge und eher unwirtliche Landschaft. Die Bäume gelten als Überlebenskünstler, die mit wenig Wasser vegetieren und außerdem enorme Hitze aushalten können. Sogar nach schlimmen, verwüstenden Buschbränden keimen Eukalyptusbäume zügig wieder aus. In den Bäumen lebt eine Tierart, für die Australien ebenfalls berühmt ist: Koalabären. Koalabären sind kleine, putzig aussehende Beuteltiere, die eine Vorliebe für die aromatisch riechenden und offensichtlich wohlschmeckenden Eukalyptusblätter haben.

In den hohen Ästen der Bäume sind die Bären geschützt vor Feinden am Boden und sie finden Ruhe und Entspannung. Das Holz von Eukalyptusbäumen dient zum Möbelbau. Aus den Baumstämmen stellen die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, obendrein das prestigevolle Blasinstrument Didgeridoo her. Die Herstellung von natürlichem Eukalyptusöl ist überaus einfach zu Hause machbar.

Inhaltsstoffe des Eukalyptusöls

Die arzneilich wirkungsvollen Pflanzenteile des Eukalyptusbaumes sind seine Blätter. In Eukalyptusblättern können von etwa 1,2 % bis hin zu 3,5 % ätherische Öle enthalten sein. Eukalyptusöl wird per Wasserdestillation hergestellt. Das Öl enthält als ausschlaggebenden Inhaltsstoff Cineol. Cineol heißt auch Eukalyptol. Dieser Stoff ist eine organische Verbindung in Form einer farblosen flüssigen Lösung. Die Flüssigkeit riecht nach Kampfer und zählt zu den Limonenoxiden, die bei Atemwegserkrankungen Abhilfe schaffen. Cineol hilft sowohl bei entzündlichen als auch chronischen Atemwegsleiden wie Asthma oder Heuschnupfen.

Des Weiteren sind Pinene in Eukalyptusöl enthalten, 1-Pinen ebenso wie 2-Pinen. Pinene sind Monoterpe-Kohlenwasserstoffe, die generell Bestandteil von ätherischen Ölen sind. Zudem kommen Limonen und Phellandren in Eukalyptusöl vor. Phellandren sind ölige, blasse Fluids, die fernerhin in anderen ätherischen Ölen von Pflanzen wie Fenchel und Kümmel auffindbar sind. In seiner natürlichen Zusammensetzung kann Eukalyptusöl eine antimikrobielle Aktivität zur Bekämpfung von Bakterien an den Tag legen. Es ist aus diesem Grund so heilsam bei Erkrankungen der Atemwege.

Wirkungen von Eukalyptusöl

Das Eukalytusöl befreit die Atemwege bei Erkältungserscheinungen und erleichtert das Ausscheiden von Sekreten. Bildquelle: Stock-Asso / Shutterstock.com

Insbesondere die in Eukalyptusöl in hoher Dosis enthaltene Substanz Cineol ist dafür verantwortlich, dass das Öl klebrigen und zähflüssigen Schleim aus den Nasennebenhöhlen, Stirnhöhlen und Bronchien lockern und abtransportieren kann. Patienten können entzündetes Sekret, das die Atemwege blockiert, leichter wegschnupfen und abhusten.


Auflistung der markanten Eigenschaften von Eukalyptusöl

bewährte EinsatzgebieteEs kommt in erster Linie bei Schnupfen, Husten oder Bronchitis zum Einsatz.
typische EigenschaftDas Öl befreit die Atemwege bei Erkältungserscheinungen und erleichtert das Ausscheiden von Sekreten.
größter IrrtumEukalytusöl hat keinen nachweislichen Einfluss auf den Verlauf einer Erkältung oder deren Kürzung.
wenig bekannte WirkungEukalyptusöl kann Verspannungen lindern und rheumatische Krankheitsbeschwerden mindern.
Vorsicht walten lassenBei Asthma und vorliegenden chronischen Atemwegserkrankungen sollte es nicht pauschal sondern nur nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden.

 

Eukalyptusöl sollte von Kindern und Schwangeren mit Vorsicht genutzt werden.

mögliche NebenwirkungenKreislaufbeschwerden oder Atemnoterscheinungen können möglich sein.

Freie Atemwege dank Eukalyptusöl

Angenehm empfinden erkältete Menschen oftmals die leicht krampflösende Eigenschaft von Eukalyptusöl. Sie können ein bisschen entspannen, während das Öl in den Atemwegen Nervenfasern reizt und die Aktivitäten von Flimmerhärchen stimuliert. Die sogenannten Flimmerhärchen leisten einen großen Beitrag beim Abtransport von Körperflüssigkeiten wie entzündetem Schleim aus Nasenwegen oder Bronchien. Wer leicht und ohne große Schmerzen abhusten kann, ist eine Erkältung bald los.

Eukalyptusöl entfaltet auf der Haut wie auf Schleimhäuten einen spürbar kühlenden Effekt. Die durch das Öl erregten Kälterezeptoren bedingen zwar nicht, dass eine angeschwollene Nasenschleimhaut abschwillt, sie vermitteln aber dennoch den Eindruck, dass die Nase frei ist und Atemluft zirkuliert.

Eine Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie aus Deutschland (Hospital in Fürth, in Zusammenarbeit mit der Universität Erlangen-Nürnberg) aus dem Jahr 2009, die mit 242 Patienten mit mittlerer bis schwerer chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) durchgeführt wurde, zeigte, dass sich die Intensität und Dauer der Exazerbationen (starke Einbrüche der Lungenfunktionsfähigkeit) signifikant minderte mit der Behandlung von Eukalyptusöl. Auch die typische morgendliche Atemnot nahm im Verlauf der sechsmonatigen Therapie unter der Gabe von Cineol merklich ab.

Auch bei chronischer Bronchitis hilft Eukalyptusöl, wie eine weitere randomisierte Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie im Marienkrankenhaus in Bad Lippspringe mit 246 Patienten feststellte. Die übliche Verschlechterung des Krankheitsbildes in der kalten Jahreszeit ging deutlich zurück oder blieb vollständig aus. Sogar die Gabe von Antibiotika konnte mithilfe der regelmäßigen Eukalyptusölgabe bei einigen Patienten eingeschränkt werden.

Eukalyptusöl hemmt Keimwachstum

Wie zahlreiche ätherische Öle besitzt auch Eukalyptusöl eine keimtötende Eigenschaft. Besonders Bakterien und bestimmte Pilze vernichtet das Öl erfolgreich. Die im Öl enthaltenen Gerbstoffe verbreiten eine adstringierende Wirkung. Das bedeutet, das sich Schleimhäute und auch die Hautoberfläche beim Kontakt mit Eukalyptusöl zusammenzieht. Die veränderte Oberfläche des Gewebes verhindert, dass sich Pilze und Bakterien weiter vermehren oder neu einnisten. Die antientzündliche Wirkungsweise ist besonders förderlich bei der Behandlung von schleimigem Husten und verstopften Nasen.

Im Jahr 2009 brachten Forscher der Universitätsklinik Kiel in Zusammenarbeit mit der Faculty of Health Sciences and Medicine (Bond University) aus Australien, eine Pilotstudie „Ätherische Öle: Antimikrobielle Wirkungen und potenzielle Anwendungsoptioen in der Implantologie“ auf den Weg, die sich in Hinblick auf den zahnmedizinischen Nutzen mit der antimikrobiellen Wirkung verschiedener ätherischer Öle beschäftigte. Unter anderem wurde dabei auch Eukalyptusöl verglichen. Das Ergebnis: Neben anderen Ölen zeigt Eukalyptusöl deutlich messbare Wirkung gegen

  • Staphylokokken
  • Stroptokokken
  • Candida

Diese Eigenschaften sind auch außerhalb von Zahnbehandlungen nützlich für den Menschen.

Eukalyptusöl bei Erkältungen

Eukalyptusbäume zählen zu den höchsten Bäumen, die überhaupt auf der Erde wachsen. Die Wurzeln von Eukalyptusbäumen graben sich äußerst tief in die Erde hinein. Auf diese Weise finden die Bäume selbst tiefste Wasseradern. Ein karger Lebensraum beeinträchtigt den Eukalyptusbaum daher nicht. Bereits die Ureinwohner Australiens und Tasmaniens, wo die Bäume beheimatet sind, fanden in den nach unten hängenden Blättern eine Art Heilmittel für alle Zwecke. Das ätherische Eukalyptusöl, das aus den Blättern destilliert wird, ist bis heut eines der beliebtesten Naturheilmittel gegen Beschwerden, insbesondere gegen Erkältungen.

Bei Erkrankungen der Atemwege greifen die Menschen gerne auf pflanzliche Arzneimittel, die relativ unbedeutende Nebenwirkungen haben, zurück.

  • Bei Hustenreiz und Kratzen im Hals hilft das Lutschen von Eukalyptusbonbons.
  • Zum Einschlafen reiben Betroffene ihre Rippenbögen und die Halspartie mit einem Erkältungsbalsam ein, der Eukalyptus enthält. Die kühlende Wirkung vereinfacht die Atmung und trägt dazu bei, dass festsitzende Sekrete aus Bronchien und Nasennebenhöhlen frei kommen.

Verdünntes Eukalyptusöl ist ein heilsames Inhalationsmittel. Es unterstützt mit Hilfe des warmen Wasserdampfes die Lösung von Schleim und vermittelt das Gefühl, das angeschwollene Schleimhäute trotzdem befreit atmen können. Vermutlich ist Eukalyptus eines der stärksten natürlich wachsenden Heilmittel, die antiseptisch wirken und Krankheitserreger vernichten.

Ein Erkältungsbad mit Eukalyptusöl fördert aktiv die Durchblutung und erleichtert die Atmung durch eine Lockerung verspannter Muskeln. Erkältungskranke Menschen fühlen sich regeneriert und gestärkt. Einen ähnlich beruhigenden wie klärenden Effekt hat die Beigabe von Eukalyptusöl in eine Duftlampe. Die Erkältungsbeschwerden der oberen Atemwege fühlen sich deutlich weniger belastend an.

Eukalyptusöl in der Aromatherapie

Die Aromatherapie gilt als uralte Heilkunst. Aktuelle molekularbiologische Forschungen nehmen sich nach und nach dieser überlieferten Heilmethode an. Denn einige ätherische Öle wirken tatsächlich aktiv auf Bakterien, Pilze oder Viren. Die Pflanzen, in denen diese Öle vorkommen, haben sie meist für diese Funktionen eigens produziert. Die ätherischen Öle dienen dem Gewächs als Abwehrwaffe gegen Schädlinge. Dennoch ist die Aromatherapie bisher kein Bestandteil der Schulmedizin. Die Lage wissenschaftlicher Studienergebnisse ist immer noch unklar.

Trotz dieser Gegebenheit kommen natürliche Aromen selbst in Kliniken als unterstützende Heilverfahren zur Anwendung. Sie werden verabreicht gegen die enormen Nebenwirkungen von Chemo-Therapien, in der palliativen Medizin, bei extrem schlecht heilenden Wunden oder antibiotikaresistenten Keimverbreitungen. Sogar bei Geburten finden Aromatherapien Zuspruch.

Die Auswirkungen von Duftstoffen

Duftstoffe aktivieren und stimulieren die Schleimhäute. In der menschlichen Nase befinden sich Rezeptoren, die in der Riechschleimhaut Impulse auslösen. Nervenbahnen leiten diese Impulse an verschiedene Regionen im Gehirn weiter. Die Gehirnregionen sind neben anderem für die Verarbeitung von Emotionen zuständig. Somit erklärt sich die Wirkung einiger Aromen auf die psychische menschliche Verfassung. Aromamoleküle gelangen durch die Schleimhäute sowohl von Nase als auch Bronchien und der Haut in das Blut.

Der Duft von Eukalyptus

Per Wasserdampfdestillation von Eukalyptusbaumblättern gewinnen Menschen das einzigartige Öl. Wer Eukalyptusblätter in seiner Hand zerreibt, bemerkt umgehend den typischen, kampferartigen, leicht an Zitrone erinnernden Geruch. Der Duft von Eukalyptus fällt nicht allen menschlichen Nasen positiv auf. Gleichwohl wirkt er erfrischend und anregend.

Von Eukalyptus existieren verschiedene Arten, ungefähr 600 Spezies. Er wächst nicht länger nur in Australien, sondern wird in Ägypten, Südamerika, Algerien, Indien und auf der Iberischen Halbinsel kultiviert. Im Mittelmeerraum allein sollen rund fünfzig Arten Eukalyptus gedeihen. Daher variiert die Duftnote nach Art der Pflanze erheblich. Eukalyptus kann

  • scharf,
  • frisch,
  • sauer wie Zitrone,
  • stechend,
  • blumig oder
  • krautig

riechen. Jede Sorte muntert lethargische Menschen auf, fördert das Denk- und Konzentrationsvermögen und wirkt beruhigend auf Geist und Seele. Der frische, zum Teil spitz anmutende Duft ist besonders für Erkältungsarzneien und Mundwasser bekannt. Aufgrund seiner Intensität bietet sich Eukalyptusöl für die Aromatherapie an.

Aromatherapie im heimischen Wohnzimmer

Eine schlichte, klassische Aromatherapie, die jeder überall daheim unkompliziert anwenden kann, ist die Duftlampe. Verbraucher geben etwas Wasser in das vorhandene Schälchen, addieren wenige Tropfen ätherisches Öl und zünden das zugehörige Teelicht an. Im Handumdrehen ist der Raum von einem entspannenden oder erfrischenden Aroma erfüllt. Als Wahlmöglichkeit gibt es inzwischen elektrische Diffusoren oder Raum-Bedufter, die automatisch und teils in bestimmten zeitlichen Abständen auch bei Abwesenheit die Luft im Zuhause mit bestimmten Aromen anreichern.

Dosierung von Eukalyptusöl in einer Duftlampe

  • Bei Erkältungen mit wie Husten, Bronchitis und Stirnhöhlenvereiterungen und zur Reinigung und Desinfektion der Raumluft: maximal sieben bis acht Tropfen pures Eukalyptusöl
  • Bei Lustlosigkeit, Depression, Trägheit und zur Konzentrationssteigerung: fünf Tropfen Eukalyptusöl und fünf Tropfen Grapefruitaroma

Saunaaufguss mit Eukalyptusöl

Erfahrene Saunagänger nutzen Eukalyptusöl gerne als Zugabe zu einem Saunaaufguss. Das Öl aktiviert und befreit die Atmung und kurbelt somit die Sauerstoffversorgung sämtlicher körpereigenen Zellen an.

  • Zwei bis vier Tropfen Eukalyptusöl auf eine mit Wasser gefüllte Kelle

Mit Eukalyptusöl harmonierende Düfte

Da nicht alle Menschen den kennzeichnenden Duft von Eukalyptus mögen, kann insbesondere das ätherische Öl von anderen, harmonisierenden Aromen begleitet werden. So ruft Eukalyptusöl auch bei Menschen Wohlbehagen hervor, die die Duftnote allein zu unangenehm empfinden. Eukalyptusöl harmoniert unter anderem mit:

  • Eisenkraut
  • Kiefer
  • Zirbelkiefer
  • Lavendel
  • Douglasie
  • Lemongras
  • Melissenöl
  • Minze
  • Myrte
  • Thymian
  • Grapefruit
  • Zedernöl
  • Weißtanne
  • Fichtennadel

Kombinationen von Aromen sind für Duftlampen wie auch für Saunaaufgüsse gleichermaßen geeignet.

Nebenwirkungen von Eukalyptusöl

Grundsätzlich ist Eukalyptusöl ein bewährtes, breit wirksames Naturheilmittel. Menschen verwenden es bereits seit Jahrhunderten als natürliche Arznei. Das einhundertprozentig naturreine ätherische Öl der Eukalyptusblätter kann in einigen Fällen unerwünschte Begleiterscheinungen oder Nebenwirkungen hervorrufen. Allgemeinhin gilt, dass ätherische Öle generell, also auch Eukalyptusöl, nicht ohne Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden sollten. Insbesondere die unverdünnte Einnahme oder das Auftragen von purem Öl auf die Haut kann unangenehme Folgen haben.

Eukalyptusöl verdünnt inhalieren

Wer Eukalyptusöl in konzentrierter Form nutzt, riskiert eine starke Reizung der empfindlichen Schleimhäute. Zur Inhalation sollte das Öl stets verdünnt werden. Mischungsverhältnisse erfahren Endverbraucher auf Beipackzetteln oder in der Apotheke.

Eukalyptusöl als niedrig konzentrierter Badezusatz

Eine korrekte Dosierung von Eukalyptusöl als Badezusatz verhindert eventuelle Herz- oder Kreislaufbeschwerden. Da Eukalyptus anregend wirkt, kann ein zu stark konzentriertes Bad die Blutzirkulation ungewollt stark in Wallung bringen. Bei fieberhaften Infekten sowie Krampfaderleiden empfiehlt sich die vorherige Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker.

Eukalyptusöl in der Schwangerschaft eher schädlich

Der Verzehr von Eukalyptusöl sollte umsichtig und in geringen Mengen erfolgen. Wer pures Eukalyptusöl in zu hohen Mengen konsumiert, riskiert toxische Nebenwirkungen. Diese sind besonders während einer Schwangerschaft zu vermeiden. Eine vorsichtige Dosierung von Eukalyptusöl ist für werdende Mütter dringend empfohlen. Zu beachten gilt dabei auch, dass Eukalyptusöl die Wirksamkeit anderer natürlicher wie chemischer Medikamente beeinträchtigen kann.

Einige ätherische Öle, darunter Eukalyptusöl, können durch die in ihnen enthaltenen Ketone bei unsachgemäßem Verzehr eine Schädigung der Leber bedingen. Sicherheitshalber sollten Schwangere von der Einnahme ätherischer Öle Abstand nehmen beziehungsweise im Vorfeld ihren Gynäkologen befragen. Manche ätherischen Öle wirken so heftig, dass sie Wehen oder gar eine Fehlgeburt auslösen könnten. Wenige fertig käufliche Erkältungssalben und –badezusätze sind ungeeignet, weil sie Wehen einleiten könnten. Aufschlüsse geben meist die Packungsbeilagen.

Unbedenklich ist generell auch für Schwangere die verdünnte Anwendung von Eukalyptusöl. Verdünntes Aroma reizt weder den Magen noch äußerlich die Haut. Ebenso sind übliche Mengen an Menthol- oder Eukalyptusbonbons für Schwangere nicht gefährlich.

Eukalyptusöl nicht bei Säuglingen verwenden

Eukalyptusöl und andere Heilpflanzen, die ätherische Öle in sich tragen, eignen sich in aller Regel nicht für Kleinkinder und Säuglinge. Die Nasen- und Mundbereiche kleiner Kinder sind zu empfindsam für die scharfen Wirkstoffe der Öle. Unter Umständen kann es bei Babys sogar zu Atemnot kommen, wenn sie mit den konzentrierten Inhaltsstoffen von Eukalyptusöl direkt konfrontiert werden. Die Bestandteile Kampfer und Menthol taugen grundlegend nicht für die Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern, es sei denn, sie sind Zutaten in besonders für diese Altersstufe entwickelten Präparate oder Arzneien.

Bei empfindlichem Magen auf Eukalyptusöl verzichten

Patienten mit Vorbelastungen wie

  • Gallenleiden
  • Lebererkrankungen
  • Magen-Darm-Beschwerden

sollten kein Eukalyptusöl zu sich nehmen. Bei Menschen, die einen sensiblen Magen besitzen, führt der Verzehr von Eukalyptusöl oftmals zu brennenden Magenschmerzen. In seltenen Fällen können gesundheitliche Beschwerden bis hin zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auftreten. Patienten, die Eukalyptus in Kapselform einnehmen, klagen teils über Sodbrennen und Aufstoßen. Die aufsteigenden ätherischen Öle lösen einen intensiven Geschmack und Geruch nach Eukalyptus aus. Wer das Öl als Kapsel eingenommen hat, atmet es mitunter durch die Nase und Lunge wieder aus.

Komplikationen durch Eukalyptusöl

Der einzigartige Duft von Eukalyptusöl befreit nicht nur die Atemwege, es kann bei Menschen mit einer Unverträglichkeit oder Allergie bereits beim Gebrauch von Duftlampen Reizungen der Atemwege verursachen. Diese Reizungen sind dann keineswegs entspannend und wohltuend, sondern bringen ein Kratzen im Hals bis hin zu Reizhusten mit sich. Verbraucher sollten in diesem Fall die Ursache, beispielsweise eine Duftlampe, umgehend beseitigen beziehungsweise anderweitig bestücken.

Eine äußerliche Anwendung von Eukalyptusöl initiiert im schlechtesten Fall lokal begrenzte Hautreaktionen. Eine Massage mit Öl oder Erkältungsbalsam kann die Haut irritieren und röten sowie Juckreiz entfachen. Normalerweise verschwinden alle Hautirritationen rückstandslos, wenn Betroffene die Behandlung aussetzen und nicht wiederholen.

Was passiert, wenn Patienten Eukalyptusöl mit anderen Arzneimitteln gleichzeitig verwenden?

Eukalyptusöl setzt womöglich Wechselwirkungen frei, wenn Verbraucher es parallel zu anderen Wirkstoffen einnehmen. Das Öl aktiviert einige bestimmte Enzyme, die in der Leber vorkommen. Dort bauen diese Enzyme Fremdstoffe und Medikamentenwirkstoffe ab. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, dass Eukalyptusöl die Effekte anderer Arzneimittel schwächt oder deren Wirkdauer merklich verkürzt. Wer regelmäßig oder zeitweise Medikamente schlucken muss, sollte vor dem Konsum von Eukalyptusöl den behandelnden Arzt konsultieren und sich entsprechenden Rat einholen.

Patienten, die fertige Heilpräparate mit Eukalyptusöl einkaufen, sollten darauf achten, dass nicht mehr Wirkstoffe als die von insgesamt drei Heilpflanzen in dem Mittel vorkommen. Mit steigender Zahl an enthaltenen Inhaltsstoffen steigt das Risiko potentieller Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen. In jedem Fall ist es sinnvoll, die Inhaltsstoffe auf einer Packungsbeilage genau nachzulesen.

Besondere Vorsicht beim Gebrauch von Eukalyptusöl gilt ebenfalls für Diabetiker. In hoher Dosierung vermag das ätherische Öl den Blutzuckerspiegel zu senken. Diabetiker müssen ihren Blutzuckerspiegel häufiger kontrollieren, wenn sie größere Mengen Eukalyptus zu sich nehmen.

Anwendungsformen von Eukalyptusöl

Anwendung von Eukalyptusöl
Eukalyptusöl kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden und entfaltet stets seine Wirkung durch seine ätherischen Öle. Bildquelle: Pat_Hastings / Shutterstock.com

Die natürlichen, rein pflanzlichen Öle der Blätter des Eukalyptusbaumes sind den Menschen seit vielen Jahrhunderten zur Bekämpfung von Krankheitsbildern dienlich.

Patienten haben diverse Möglichkeiten, Eukalyptusöl zur Wiederherstellung oder Erhaltung des Gesundheitsapparates zu verwenden. Die am weitesten verbreiteten Anwendungsoptionen sind:

  • Bonbons mit Eukalyptus
  • Inhalationen
  • orale Einnahme von Kapseln
  • Einreibung mit Erkältungsbalsam
  • Massage mit Eukalyptusöl
  • Erkältungs- und Entspannungsbäder

Sämtliche Wege Eukalyptusöl zu verwenden tragen dazu bei, dass die Durchblutung Anregung erfährt, dass sich ein kühlendes Gefühl einstellt und dass eine entspannte Atmung sogar bei einer Erkältung möglich ist.

Die innere Anwendung von Eukalyptus

Die orale Einnahme von Eukalyptuswirkstoffen wählen Menschen, die beispielsweise unter folgenden Krankheitserscheinungen leiden:

  • Atemwegsentzündungen der Nase
  • Bronchitis
  • Asthma
  • Grippesymptome
  • Harnwegserkrankungen
  • Fieber
  • Darmparasiten
  • Rheuma
  • Kopfschmerz und/oder Migräne
  • Schwäche und Lethargie

Eukalyptusöl Inhalation

Ein bekanntes Bild hat sich zum Thema Inhalieren in den Köpfen vieler Menschen eingenistet: Heiße Dämpfe steigen aus einem gelegentlich noch brodelnden Topf empor. Jemand, der sich ein Handtuch übergestülpt hat, hält seinen Kopf darüber und sieht leicht oder vermehrt schwitzend aus. Trotzdem hat dieses alte Hausmittel, die Inhalation, nichts an Aktualität eingebüßt. Sie wirkt immer noch bei Husten, befreit verstopfte Schnupfennasen und befeuchtet geschwollene und gereizte Schleimhäute. Die althergebrachte Topf-Inhalation hat gelegentlich zur Folge, dass die Schüssel mit der heißen Flüssigkeit umkippt.

Im schlechtesten Fall erleidet der Erkältungspatient zusätzliche Verbrühungen der Haut. Unter einem Handtuch inhalieren kann zur Folge haben, dass der heiße Dampf – besonders wenn er ätherische Öle enthält – die Augen reizt und tränen lässt, aber nicht tief genug in Mund und Nase eindringt, um die Krankheitsbilder erfolgreich zu bekämpfen. Eine sichere Inhalation zu Hause gewährleisten sogenannte Dampf-Inhalatoren, die in unterschiedlichen Ausführungen und Preisklassen in sämtlichen Apotheken erhältlich sind. Besondere Mund-Nasen-Aufsätze garantieren ein gezieltes Anfeuchten der Schleimhäute im oberen Trakt der Atemwege. Den Inhalator befüllen Verbraucher mit einer bestimmten Menge an heißem Wasser plus einem Inhalationszusatzstoff.

Wichtig bei der Inhalation mit Eukalyptusöl ist, dass es in der richtigen Dosierung zum Einsatz kommt. Ein Übermaß an ätherischem Öl kann die empfindlichen Atemwege unangenehm irritieren oder gar einen Asthmaanfall auslösen. Insbesondere bei Kindern kann zu starkes Eukalyptusöl während einer Inhalation zu Atemnot führen.

Eukalyptusbonbons

Einige Kinder gewinnen einer Erkältung etwas Positives ab: Ihre Eltern freuen sich, wenn sie gegen Husten und Schnupfen Eukalyptusbonbons naschen. Dabei sollten Kinder nicht zu viele der süßen und doch starken Bonbons lutschen, denn übermäßiger Verzehr kann abführend wirken oder Bauchschmerzen verursachen.

Eukalyptustabletten

Selbst in Tablettenform entwickelt Eukalyptusöl seine heilenden Wirkstoffe. Der Handel hat vor allen Dingen magensaftresistente Weichkapseln im Angebot, die Eukalyptusöl enthalten. Viele Patienten nutzen diese Kapseln bei Erkältungsbeschwerden und profitieren von ihnen. Andere Menschen können die Weichkapseln nicht so gut vertragen. Sie empfinden die Wirkstoffe als wenig verträglich und haben riechendes Aufstoßen und Magenschmerzen.

Eukalyptusöl Kapseln

Kapseln, die Eukalyptusöl enthalten, sind sowohl in Apotheken als auch online frei käuflich zu bekommen. Der Inhaltsstoff oder Hauptbestandteil der Weichkapseln ist in der Regel reines, natürliches Eukalyptusöl. Zahlreiche Produkte des Handels eignen sich für Vegetarier und Allergiker, denn sie sind frei von

  • Milchzucker/Laktose,
  • Farbstoffen,
  • Zucker,
  • Gluten

Gemein haben alle Kapseln, dass sie zur Linderung bei Atemwegserkrankungen und Erkältungsbeschwerden dienen. Die Präparate versprechen, fest sitzenden Schleim zu lösen und den Heilungsprozess von Schleimhäuten und Atemwegen positiv zu beeinflussen. Weichkapseln mit Eukalyptusöl funktionieren im Prinzip wie eine Inhalation von innen. Das Öl gelangt über den Magen in die Blutbahnen der oberen Atemwege und befreit diese von Sekret und Entzündungen.

Tee mit Eukalyptus

Alternativ zu fertig gekauften Arzneimitteln mit Eukalyptusöl können Endverbraucher Tee aus Eukalyptus konsumieren. Der Tee ist für manche Menschen bekömmlicher und heilsamer als andere Varianten. Er ist unproblematisch und günstig daheim selbst zuzubereiten:

Einfach drei Teelöffel Eukalyptusblätter, erhältlich in Apotheken oder Reformhäusern, mit 250 ml kochendem Wasser übergießen. Den Tee insgesamt fünfzehn Minuten lang ziehen lassen und dann abgießen. Warm oder kalt sollte der Tee über den Tag verteilt in Schlucken getrunken werden. Diese Mischung ist zugleich für Inhalationen nutzbar.

Eukalyptus äußerlich auftragen

Das ätherische Öl des Eukalyptusbaumes hilft nicht nur im Falle von Erkältungen und Atemwegserkrankungen. Es hat ebenso heilende Auswirkungen auf das Hautbild. Weitere Anwendungsbereiche für Eukalyptusöl sind:

  • Unreine Haut
  • Akne
  • Schnittwunden
  • Verbrennungen
  • andere kleine Wunden

Massagen und Salbungen mit Eukalyptusöl

Die Wirkstoffe der Eukalyptusblätter finden sich in diversen Salben und Hautbalsamen, die Verbraucher in Apotheken oder online beziehen können. Die Salben heilen kleinere Wunden der Haut und tragen zur Verbesserung des gesamten Hautbildes bei. Eukalyptusöl wirkt bei einigen Patienten mit Hautirritationen antiseptisch, regenerierend und wundheilend. Das starke Aroma des Öls hat zudem einen desodorierenden Charakter.

Des Weiteren schwören einige Patienten bei Verspannungen von Muskelpartien und bei rheumatischen Gesundheitsbeschwerden auf kühlende, lindernde Einreibungen mit Eukalyptussalben.

Einreibungen des Brust- und Halsbereiches mit Erkältungsbalsam, der Eukalyptus enthält, vereinfacht die Atmung bei geschwollenen Schleimhäuten und verstopften Bronchien.

Erkältungsbad mit Eukalyptusöl

Etliche Kranke empfinden ein Bad mit Eukalyptusöl gerade bei Erkältungserscheinungen als wohltuend und befreiend. Ein solches Vollbad hilft aber nicht nur im Falle von Erkältungen. Es kann Linderung bei Schmerzen des Muskel- und Bewegungsapparates sowie bei rheumatischen Leiden bringen. Auch Neuralgien besänftigt ein Bad mit Eukalyptusöl. Ein hervorragend geeignetes Massage- und Bade-Öl, das sogar bei Antriebsschwäche und allgemeiner Trägheit guttut, ist die Mischung von zwei Tropfen ätherischem Eukalyptusöl auf einen Esslöffel Träger-Öl eigener Wahl, wie etwa Sonnenblumenöl oder Mandelöl.

Eukalyptusöl selbst herstellen

Jeder kann ganz leicht Eukalyptusöl zu Hause selbst herstellen. Wer keinen eigenen Eukalyptus im Garten hat, besorgt sich die nötigen Eukalyptusblätter im Reformhaus, auf dem Markt oder im Gemüsehandel. Zwei Ausführungen für selbstgemachtes Eukalyptusöl sind:

Eukalyptusöl ohne AlkoholEukalyptusöl mit Alkoholverdünnung
Zutaten:
eine Hand voll Eukalyptusblätterein Mörser120 Milliliter Olivenöl zwei Schraubgläser ein Teesieb
Zutaten: eine Hand voll Eukalyptusblätter scharfes Messer oder Schere Wodka ein Löffel zwei Schraubgläser Kaffeefilter oder Leinentuch
Hinweis: Das Olivenöl sollte recht leicht sein, damit der Duft des Eukalyptus das Träger-Öl dominieren kann. Die Schraubgläser zur Herstellung sollten sauber und trocken sowie fest verschließbar sein.Der Hinweis aus dem Rezept links hinsichtlich der Gläser gilt auch bei dieser Variante.
Die Eukalyptusblätter in einem Mörser zerstoßen. Anschließend die Blätter in ein Glas geben und das Olivenöl darüber gießen. Danach das Glas fest verschließen und kräftig schütteln. Öl und Blätter sollen sich gut vermischen. Das Glas an einen sonnenbeschienen Platz stellen. Wer sein Eukalyptusöl im Sommer zubereitet, kann das Glas zwei Tage draußen in der Sonne stehen lassen. Zu einer anderen Jahreszeit sollte das Gefäß etwa einen Monat lang sonnig stehen. Alle zwölf Stunden muss die Mischung gut geschüttelt werden.Die Eukalyptusblätter mit einem scharfen Messer oder einer Schere zerschneiden. Die einzelnen Stücke dabei nicht zu klein schneiden. Anschließend die Blätter in ein Glas geben und mit dem Wodka übergießen. Danach die Mischung mit dem Löffel kraftvoll umrühren und dann das Glas fest verschließen. Das Glas an einen Ort mit viel Sonnenlicht stellen. Im Sommer bei warmen Temperaturen lösen sich die Öle schnell auf. Die Mischung braucht zwischen zwei Tagen und einer Woche, je nach Witterung, um gut durchgezogen zu sein. Die Flüssigkeit alle zwölf Stunden umrühren.
Nach dem Durchziehen das Glas öffnen und durch ein Teesieb in das zweite, bisher ungenutzte Glas die Mischung abschütten. Die Eukalyptusblätter entsorgen.Nach dem Durchziehen das Glas öffnen und die Mischung durch einen Kaffeefilter oder Leinentuch in das zweite Glas umschütten. Die Eukalyptusblätter entsorgen. Das Glas geöffnet etwa eine Woche lang stehen lassen, damit der Alkoholgehalt verfliegt. Er ist verflogen, wenn die Menge im Glas sich einige Tage lang nicht weiter verringert. Zur optimalen Konservierung das gewonnene Eukalyptusöl in ein kleines, dunkles Gefäß umfüllen und verschließen.